…sagt die Journalistin des Schweizer Radios SRF in der Sendung „Echo der Zeit“ im Interview mit Thomas Straubhaar und scheint dabei aus der Schweizer Perspektive zu denken, ohne die internationale Aufmerksamkeit auf den Vorschlag wahrzunehmen. Anlass für das Gespräch war die Nachricht, dass das Experiment in Finnland nicht weitergeführt wird.
Autor: Sascha Liebermann
Entscheidend ist der Vergleichszeitpunkt: Arbeitslosigkeit vor und nach der Hartz-Reform
Es heißt ja immer, der Arbeitsmarkt habe sich seit 2005 enorm positiv entwickelt, wenn heutige Zahlen zur Arbeitslosigkeit herangezogen werden. Entscheidend ist dabei immer, welcher Vergleichszeitpunkt gewählt wird. Nimmt man statt 2005 (damals galt „Deutschland“ als „der kranke Mann Europas“) das Jahr 2001, sieht die Entwicklung ziemlich anders aus. Statt 4,9 Mio Arbeitslose laut offizieller Statistik sind es dann nur 3,9.
Vergleicht man das Arbeitsvolumen je Erwerbstätigen mit der Zahl der Erwerbstätigen zeigt sich eine gegenläufige Entwicklung. Das lässt sich vor allem mit dem relativ hohen Zuwachs an Teilzeiterwerbstätigkeit erklären. Mit den Jubelmeldungen ist es dann nicht weit her.
„Für ein Grundeinkommen mit Bedingungen“…
…so äußerte sich Robert Skidelsky, britischer Wirtschaftshistoriker, in einem Interview mit dem Österreichischen Rundfunk. Vor zwei Jahren sah er das noch anders, siehe hier.
„Wertschöpfung: Lasst die Maschinen ran!“…
…eine Studie der Unternehmensberatung KPMG, die zum Herunterladen bereitsteht, nachdem man ein paar Angaben gemacht hat.
Und wieder rückwärts – Medienberichterstattung zum finnischen Experiment als Symptom…
…siehe die Hinweise beim Archiv Grundeinkommen und unsere jüngsten Kommentare. Nun gibt es ein weiteres Interview mit Informationen aus erster Hand, Die Zeit hat es mit Marjukka Turunen geführt, siehe hier, sowie eines mit Prof. Olli Kangas bei wallstreet online. Auch der stern wartet mit einer differenzierten Darstellung auf „Das Grundeinkommen ist mit Vorsatz gescheitert – aber nicht tot“.
Über Wohlstand, Alimentierung und die Sorge davor, von anderen abhängig zu sein
Jüngst gab der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit dem Kölner Stadtanzeiger ein Interview. Während der Titel lautet „Man bekommt kein Gehalt aus Solidarität“ und das so klingt, als habe der Vorsitzende eine Aussage über Löhne im Allgemeinen getroffen, sagte er im Interview etwas anderes. Dort ging es um das „solidarische Grundeinkommen“ und was es auszeichnet:
„Berlins Bürgermeister Michael Müller hat ein „solidarisches Grundeinkommen“ gefordert: Sie halten den Ansatz für falsch. Warum?
Ich war einer der Ersten, der gesagt hat, wir brauchen einen sozialen Arbeitsmarkt für eine kleine Gruppe von Menschen. Ich halte aber den Begriff eines solidarischen Grundeinkommens für falsch. Er liegt zu nah am „bedingungslosen Grundeinkommen“. Damit weckt der Begriff Erwartungen, die er nicht erfüllen kann. Denn auch auf einem öffentlich geförderten Arbeitsmarkt geht es um einen Lohn – entweder den Tariflohn oder den ortsüblichen Lohn – als Gegenleistung für erbrachte Arbeit. Man bekommt sein Gehalt also nicht aus Solidarität.“
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„Contrary to reports, the Basic Income Experiment in Finland will continue until the end of 2018″…
…die finnische Sozialversichungsbehörde, die für das Grundeinkommens-Experiment verantwortlich ist, äußert sich zur öffentlichen Berichterstattung.
„Frauen wären nicht mehr so benachteiligt“…
…ein Interview mit Götz W. Werner in der Brigitte.
Podiumsdiskussion über Grundeinkommen im tazlab
Ab Minute 8 geht es los. Aufzeichnung der Veranstaltung im Rahmen des tazlab „Wie wollen wir arbeiten“, am 21. April 2018
„Aus Respekt nennen wir die Asis Kunden“…
…so wird die Sprachkosmetik der Agenturen für Arbeit in der jüngsten Sendung von „Die Anstalt“ zugespitzt – „aktivierende Sozialpolitik“ im Fokus. Eine gute Antwort auf die jüngst wieder geführte Debatte darüber, wie komfortabel oder nicht es sich mit „Hartz IV“ leben lässt.