„Wenn Elternschaft bezahlt würde“…

…ein Feature im WDR im Rahmen der Sendung Neugier genügt. Der Beitrag befasst sich mit den Herausforderungen von Elternschaft und der mangelnden gesellschaftlichen Anerkennung der Leistung, die Eltern, in der Regel erheblich mehr die Mütter, erbringen. Einige Gesprächspartner berichten aus ihrem Alltag und machen die Zerrissenheit deutlich, die ihn prägt, wenn sie Beruf und Familie unter einen Hut bringen wollen. Anders als sonst üblich, wenn es um die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ geht, wird die Zerrissenheit durch zweierlei Verpflichtungen, die denkbar unterschiedlich sind, nicht geglättet. Vor diesem Hintergrund wird dann die Frage gestellt, wie Familien gestärkt werden, wie sie mehr gesellschaftliche Anerkennung erfahren könnten? Der Vorschlag eines „Erziehungsgehalt[s]“ kommt dabei zur Sprache, das Christian Leipert und Michael Opielka Ende der 90er Jahre vorgestellt hatten (eine kurze Übersicht zum Konzept eines Erziehungsgehalts von Leipert und Opielka in einer Kurzfassung von 2002 finden Sie hier, die Langfassung von 1998 hier).

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Bedingungsloses Grundeinkommen, Wohlverhalten und der entscheidende Unterschied

Zehnter Familienbericht erschienen – was bleibt von Familie übrig?

Die Kurzfassung des Berichts finden Sie hier, die Langfassung hier.

„Empfehlungen der Sachverständigenkommission orientieren sich an den Zielen einer zukunfts­orientierten und nachhaltigen Familienpolitik“, das stellt der Bericht heraus. Das klingt gut, was aber beinhaltet es? Zum Beispiel dies hier gleich zu Beginn der Empfehlungen:

„Um das Ziel der Stärkung ökonomischer Eigenständigkeit zu erreichen, empfiehlt die Sachverständigenkommission, den Ausbau der Kinderbetreuung quantitativ und qualitativ weiter voranzubringen und Vereinbarkeit zu fördern.“ (S. 27)

Zuerst einmal bedeutet diese Empfehlung, dass Familien weniger Zeit miteinander haben – das entspricht den Empfehlungen der vergangenen Berichte, besonders absurd im Achten Familienbericht, der noch mit „Zeit für Familie“ (2012) übertitelt war. Nachhaltige Familienpolitik wäre demnach eine, die die Zeitsouveränität für Familien so deutet, dass außerhäusliche Versorgung gestärkt werden muss.

Die wohlklingende Formel von der „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ ist ein nicht einlösbares Versprechen, denn sie führt zu weniger Zeit auf beiden Seiten, sie täuscht etwas vor und  mündet letztlich darein, dass Erwerbstätigkeit noch dominanter wird, als sie schon ist. Angemessener wäre es, diese Politik als eine des doppelten Verzichts (siehe auch hier) zu bezeichnen, denn das ist sie tatsächlich. Wer keine Zeit für Familie haben möchte, um es zuzuspitzen, strebt nach Vereinbarkeit. Das mag nun übertrieben klingen, ist aber die praktische Folge des Aufgeriebenwerdens durch Verantwortung für beides im Alltag.

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„Beobachtung aus der Klinik“ – zur Diskussion um Krankenstände

Die Anreize, die Anreize…

…, sie dürfen nicht fehlen. Sebastian Thieme spießt das auf. Wir sehen einmal ganz davon ab, was an den Meldungen als solchen überhaupt dran ist, siehe hier.

Siehe unsere früheren Beiträge zu diesem vereinfachten und verkürzten Verständnis davon, warum Menschen handeln, wie sie handeln, hier.

Sascha Liebermann