Immer dieselben Experten in den Medien…

…das thematisierte ein Beitrag von Servan Grüninger in der Neuen Zürcher Zeitung schon im vergangenen November und weist darauf hin, dass dafür sowohl die Wissenschaften selbst, als auch die Medien verantwortlich seien. Während die einen zu wenig bereit seien, sich in die öffentliche Diskussion zu begeben, bedienen sich die anderen zu oft derselben Experten. Zwar bezieht sich der Beitrag auf die Situation in der Schweiz, ließe sich aber umstandlos auf Deutschland übertragen – die Grundeinkommensdiskussion wäre nur ein Beispiel dafür. Diese mangelnde Vielfalt ist für die öffentliche Diskussion und Meinungsbildung nicht förderlich. Was sich als Polarisierung darstellt, würde erheblich mehr Zwischentöne erkennbar machen, wenn die Vielfalt der Stimmen deutlicher würde.

Sascha Liebermann

„Das Phänomen Stress“…

…dazu gab es eine Diskussion im Deutschlandfunk, in der sich die Teilnehmer um eine differenzierte Betrachtung bemühten angesichts der omnipräsenten Klage darüber, dass unser Leben zu stressig sei.

Gesprächsgäste:

Mara Randau, Dipl. Psychologin und Stress-Coach
Prof. Mazda Adli, Stressforscher, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Charité Berlin
Dr. Heiko Stoff, Institut für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin der Medizinischen Hochschule Hannover

Pervertierung der Idee oder Verwirrung eines Autors?

Leif Erik Wollenweber hat sein Erstaunen darüber zum Ausdruck gebracht, wie das „Grundeinkommen“ pervertiert werden könne. Aufgegangen ist ihm das angesichts eines Interviews mit einem Gewinner von Mein Grundeinkommen. Doch das Erstaunen müsste sich auf den Autor selbst richten, hat er offenbar keine Ahnung von der Diskussion, wie diese Passage deutlich macht:

„Das bedingungslose Grundeinkommen ist gedacht für Menschen mit schwieriger Integration in den Arbeitsmarkt oder für Kreative, Gründer oder soziale Menschen. Dachte ich. Aber mit Sicherheit doch nicht als Zückerle oben auf für gedankenverlorene Hedonisten in „Make America great again-Manier“ mit Come visiting New York-shopping spree.“

Das BGE ist keine Erziehungs- oder Belohungsmaßnahme. Wie es genutzt wird, ist den Beziehern überlassen – auch wenn etwas dabei herauskommt, was einem nicht gefällt. Das hätte der Autor aber wissen können. Doch, schon die Bezugnahme auf Sahra Wagenknecht, die ja nun gegen ein BGE ist, lässt erkennen, dass hier eine gewisse Verwirrung vorliegen muss.

Sascha Liebermann

„Staatsgeld vom ersten Lebenstag an?“ – BGE als Einheitslohn?

Der Beitrag von Uli Fricker im Südkurier beschäftigt sich mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen und stellt schon im Untertitel seines Beitrags heraus, dass es den Praxistest noch nicht überstanden habe.

Erstaunlich, womit der Autor das BGE vergleicht, mit einem Einheitslohn, den es einst in Kuba für eine gewisse Zeit gegeben haben soll. Einheitslohn? BGE? Wie kommt der Autor auf die Idee, das BGE könne ein Einheitslohn sein? Die Behauptung hat eher mit einer mangelenden Auseinandersetzung zu tun, aber das haben schon andere gezeigt, die ein BGE als Bürgerlohn bezeichneten.

Sascha Liebermann