…des Wirtschaftswissenschaftlers Axel Börsch-Supan in seinem Beitrag auf Gegenblende. Gerd Bosbach hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder kritisch mit Simulationsrechungen zur Demographie, Rente und anderen Fragen befasst, siehe unsere frühreren Kommentare dazu hier.
Kategorie: Statistik
Anke Hassel für Feldexperimente zum BGE!?
Man sollte es in der Tat regional ausprobieren, z. B. in Thüringen oder Schleswig-holstein, vielleicht erst in den Landeshauptstädten. Das versachlicht die Debatte. Bedingungsloses Grundeinkommen als Experiment: Viele bilden sich fort, nur einer kündigt https://t.co/RXxQ3wmtka
— Anke Hassel (@AnkeHassel) April 23, 2019
Den Eindruck erweckt zumindest eine Twitter-Nachricht von ihr, die dafür plädiert, dem BGE mit Feldexperimenten auf den Grund zu gehen.
An der Kurzdiskussion zum Tweet mit Holger Schäfer vom Institut der deutschen Wirtschaft wird auch das methodische Selbstverständnis deutlich, auf deren Basis Für und Wider betrachtet von beiden betrachtet werden. „Evidence-based policy making“ wie Anke Hassel das nennt, kennt nur standardisierte Datentypen (sogenannte „quantitative Forschung“) und deren ebenso standardisierte Auswertungen. Dabei gibt es andere methodische Traditionen aus der fallrekonstruktiven Forschung, die hier zu rate gezogen werden könnten und die keine durch ein Feldexperimente geschaffene artifizielle Konstellation benötigte. Denn Feldexperimente können gerade nicht leisten, was offenbar beide davon immer noch erhoffen, siehe hier.
Siehe Kommentare von uns zu früheren Beiträgen Anke Hassels zum BGE hier.
Sascha Liebermann
„Amt für Täuschung. Seit Jahren wird das wahre Ausmaß der Hartz-IV-Sanktionen verschleiert“…
…so Susan Bonath in junge Welt. Im Beitrag wird darauf hingeweisen, dass die von der Bundesagentur erstellte Statistik zu Arbeitslosengeld II-Beziehern, die sanktioniert wurden, ungenau, und zwar zu niedrig, ist. Siehe zum Vergleich die Meldung von O-Ton-Arbeitsmarkt.
„Keine Rezession – stattdessen erneut ein statistisches Wunder“…
…ein Beitrag von Heiner Flassbeck und Friederike Spiecker auf Makroskop.
„Stolz auf was?“ – Untiefen der Arbeitslosigkeitsstatistik und was sie nicht aussagt
Damit befasste sich Tom Strohschneider in der freitag angesichts der wieder einmal überall zu lesenden Jubelmeldungen und Erfolge. Doch was sagt die Arbeitslosigkeitsstatistik aus? Was nicht? Wofür ist sie relevant?
Siehe frühere Beiträge von uns zu dieser Thematik hier und hier.
„Die Untiefen der großen kleinen Zahlen“…
„Alleinerziehende im Spiegel der Statistik“…
…ein Beitrag von Stefan Sell, der wieder einmal die Armutsgefährdung deutlich macht, die für diese Gruppe gilt. Es ist immer wieder überraschend, dass Sell angesichts solcher Befunde das Bedingungslose Grundeinkommen nicht ernsthaft in Betracht zieht. In der Diskussion wird früher oder später stets als Lösung präsentiert, was eher als Problem betrachtet werden muss: die Steigerung der Erwerbstätigkeit. Damit verbleibt Alleinerziehenden noch weniger Zeit für Familie, das scheinen viele allerdings gut zufinden oder es ist ein blinder Fleck, der dazu führt, dies nicht zu sehen. Siehe frühere Beiträge von uns dazu hier.
Sascha Liebermann
Wieder einmal: Eigenheiten der Arbeitslosenstatistik
https://twitter.com/ekindeligoez/status/1001787056991932417
Siehe die Pressemitteilung von Wolfgang Strengmann-Kuhn (MdB, Die Grünen) und unseren früheren Beiträge zu diesen Fragen hier.
Entscheidend ist der Vergleichszeitpunkt: Arbeitslosigkeit vor und nach der Hartz-Reform
Es heißt ja immer, der Arbeitsmarkt habe sich seit 2005 enorm positiv entwickelt, wenn heutige Zahlen zur Arbeitslosigkeit herangezogen werden. Entscheidend ist dabei immer, welcher Vergleichszeitpunkt gewählt wird. Nimmt man statt 2005 (damals galt „Deutschland“ als „der kranke Mann Europas“) das Jahr 2001, sieht die Entwicklung ziemlich anders aus. Statt 4,9 Mio Arbeitslose laut offizieller Statistik sind es dann nur 3,9.
Vergleicht man das Arbeitsvolumen je Erwerbstätigen mit der Zahl der Erwerbstätigen zeigt sich eine gegenläufige Entwicklung. Das lässt sich vor allem mit dem relativ hohen Zuwachs an Teilzeiterwerbstätigkeit erklären. Mit den Jubelmeldungen ist es dann nicht weit her.