Rebecca Panian:
Das #BGE ist eine «Sicherung und Weiterentwicklung der bestehenden Sozialwerke, unserer Demokratie und unseres Wohlstandes».#Grundeinkommen
— BGE Eisenach (@bge_esa) September 21, 2021
Warum nicht einfach Klartext reden, wozu soll eine Reform des Ehegattensplittings dienen?
Front gegen das Ehegattensplitting
Das Steuerrecht macht es für viele Frauen unattraktiv, arbeiten zu gehen. Forscherinnen wollen das ändern – und starten eine Kampagne.
Zur Info an @OlafScholz @ABaerbock @ArminLaschet https://t.co/ta7uh4MYcO— Monika Schnitzer (@MonikaSchnitzer) September 19, 2021
In der Diskussion werden verschiedene Ziele, wie mir scheint, miteinander verwoben, die nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben bzw. Folgen zeitigen, die selbst wieder strittig sein können. Wenn es darum geht, die Steuerlast gerechter zu verteilen, mag es sein, dass Alternativen zu diesem Splittingverfahren sinnvoll sind. Ganz so einfach scheint eine Alternative nicht zu sein, wie eine differenzierte Darstellung der Diskussion samt Reformvorschlag aus dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt. Es fällt allerdings auf, dass es immer vorrangig darum geht, die Erwerbsbeteiligung zu erhöhen, vor allem natürlich die von Frauen. Dieses Ziel ist offenbar gesetzt, zumal die Hoffnung besteht, damit Steuereinnahmen zu erhöhen. Die höhere Erwerbsbeteiligung bedeutet praktisch jedoch, noch weniger Zeit für Familie zu haben. Das scheint nicht zu stören, weil die Ausweitung von Betreuungszeiten ebenso als gesetzt gilt wie die Ausdehnung des Eintrittsalters in Betreuungseinrichtungen. Die vermeintliche Evidenz, die für die Folgen des Ehegattensplittings dargeboten werden, folgt, schaut man sich die Form der Schlussfolgerungen an, einem kruden Anreizmodell. Das ist unterkomplex.
Sascha Liebermann
„Was haben die Linken eigentlich gegen das Grundeinkommen?“ – Rezension des jüngsten Buches von Karl Reitter
Was haben die Linken eigentlich gegen das #Grundeinkommen? Florian Geisler hat für uns Karl Reitters „Kritik der linken Kritik am Grundeinkommen“ besprochen. @mandelbaumbuch https://t.co/w0SM5iSZiA
— Politikwissenschaft (@pw_portal) September 17, 2021
Interessant sind auch solche Zitate darin: „Hartz IV war kein Betriebsunfall“.
Sascha Liebermann
„100% Paternalismus von jemandem, der sich selbst als Stimme von Freiheit & Vernunft sieht“…
100% Paternalismus von jemandem, der sich selbst als Stimme von Freiheit & Vernunft sieht. @NorbertBolz (10:30):
„Jedes garantierte #Grundeinkommen erzeugt genau diese ‚erlernte Hilflosigkeit‘, aus der es dann eigentlich kein Entkommen mehr gibt.“— BGE Eisenach (@bge_esa) September 17, 2021
…, wobei hier nicht in Abrede gestellt werden soll, dass es in der Tat Hilfekonstellationen gibt, die auf lange Sicht autonomieschwächend sich auswirken können, wenn nämlich die Herausbildung (pädagogisches Handeln) bzw. Rückgewinnung (therapeutisches, rechtspflegerisches Handeln) von Autonomie als Ziel einer Hilfe missachtet wird (wichtige Frage in Diskussion um eine Professionalisierungstheorie, siehe hier, hier und hier). Bolz müsste, wenn er konsequent wäre, in jeder Form der vorbehaltlosen Anerkennung von Autonomie, die für die Lebenspraxis so elementar ist, eine Gefahr erkennen, wenn er der Auffassung ist, ein BGE „erzeugt“ [sic] „erlernte Hilflosigkeit“, denn ein BGE vollzieht nichts anderes, als diese Autonomie grundsätzlich anzuerkennen. Wenn diese für Bolz zu einer Hilflosigkeit führe, müsste er die Grundfesten der modernen Demokratie letztlich ablehnen, was allerdings erst zu einem vorbehaltlosen Paternalismus führt, wie BGE Eisenach herausstellt.
Sascha Liebermann
„Inside the Nation’s Largest Guaranteed Income Experiment“…
…ein Beitag von ABBY VESOULIS/COMPTON, CA AND ABIGAIL ABRAMS im Time Magazine. Zum Artikel geht es hier.
Und diese Frage gilt auch dafür, inwiefern Leistungsbereitschaft zunähme durch ein BGE…
„Viele Menschen bedrückt ein Gefühl materieller Unsicherheit – trotz, oder gerade weil sie Durchschnittsverdienste beziehen.“
Wie kann ich das jetzt einbauen in Mikrosimulationen zur Arbeitsbereitschaft? @hanneskoch #Grundeinkommen https://t.co/73ONCZ3Nx3 via @tazgezwitscher
— Natalie Pavlović (@schnatalie30) September 17, 2021
…nur ist mir noch keine Simulation untergekommen, die das berücksichtigt hätte, auch die jüngste aus dem Bundesfinanzministerium nicht, siehe hier. Und selbst wenn, blieben es nur Simulationen.
Sascha Liebermann
„Ein riesiges Problem ist die sogenannte verschämte oder auch verdeckte Armut“…
sagt Ursula Engelen-Kefer im Interview auf Zeit Online, aber was schlägt sie als Lösung vor? Die Diagnose ist nachvollziehbar:
„ZEIT ONLINE: Die soziale Spaltung hat in der Pandemie zugenommen. Was muss die nächste Bundesregierung tun?
Engelen-Kefer: Ein riesiges Problem ist die sogenannte verschämte oder auch verdeckte Armut. Das sind Menschen, die eigentlich aufstockende Hartz-IV-Leistungen erhalten würden, aber aus Angst vor Stigmatisierung den Gang zum Jobcenter meiden. Viele der über zehn Millionen Menschen im Niedriglohnsektor und der 1,5 Millionen Alleinerziehenden gehören ebenso dazu wie viele der über eine Million Rentnerinnen und Rentnern, die noch einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen. Die nächste Bundesregierung muss daher zielführend die wachsende Armut bekämpfen. Dazu gehört ein Mindestlohn, der vor Armut schützt. Der SoVD fordert hier wie die Linke 13 Euro. Außerdem muss endlich die Armutsfalle von Millionen Minijobs, vor allem für Frauen, durch Arbeit mit Sozialversicherung beseitigt werden.“
„Ein riesiges Problem ist die sogenannte verschämte oder auch verdeckte Armut“… weiterlesen
Wieder einmal Kritik des Ehegattensplittings, Erhöhung der Erwerbsbeteiligung und keine Zeit für Familie
Zitat: „Problematisch ist aber nicht nur der Beschäftigungseffekt, sondern auch das [..] Gesellschaftsbild, das die Ehe mit klassischer Arbeitsteilung zwischen den Ehepartnern als dominierende Form des Zusammenlebens sieht.“
Sehr richtig! /end https://t.co/RC0w6K8Ki3— Achim Truger (@AchimTruger) September 16, 2021
In diesem Tweet wird auf eine Zusammenfassung des ifo-Standpunktes in der Süddeutschen Zeitung verwiesen. Als erstes, das wird in der SZ zitiert, fällt auf, wie deutlich Haushaltstätigkeit und Erwerbstätigkeit einander entgegengesetzt werden und erstere letzterer nachgeordnet wird. Wünschenswert sei die Zunahme an Erwerbstätigkeit, was praktisch aber bedeutet, weniger Zeit für Haushaltstätigkeiten zu haben. Das ist heute schon eine bedenkliche Entwicklung, wie einförmig in dieses Horn geblasen wird, ohne die Folgen zu bedenken. Der Ausbau von Ganztagsbetreuung in Kita und Schule schreitet voran, d. h. bis zu 45 Stunden pro Woche in einer Einrichtung, das ist mehr Zeit in der Kita als am Arbeitsplatz. Das Alter, in dem Kinder in die Kita gehen sollen, wurde abgesenkt (U3) in den letzten Jahren. Die Betreuungsquoten für Ein- und Zweijährige haben stark zugenommen. All das dient primär der Erhöhung der Erwerbsbeteiligung. Was das ifo-Institut – wie viele Befürworter eines Abschieds vom Ehegattensplitting – anstrebt, ist eben eine noch stärkere Integration in Erwerbstätigkeit, was praktisch eine weitere Beschränkung von Familienzeit bzw. Zeit außerhalb von Erwerbstätigkeit im Allgemeinen bedeutet (siehe auch hier). Selbst die Familienberichte der Bundesregierung, trotz teils anders lautender Überschriften, befürworten dies. Dabei wäre die Frage zu stellen, ob nicht vielmehr die Möglichkeiten für Eltern, sich der Familie oder anderen Aufgaben außerhalb von Erwerbstätigkeit zu widmen, verbessert werden sollten, wenn es ernst werden soll mit „Zeit für Familie“. Solange Kinder den Schonraum Familie für ihre Entwicklung benötigen, wäre es geradezu wünschenswert, das dieser auch mit Leben gefüllt ist und nicht mit Abwesenheit.
„Wissenschaftlicher Beirat: Bedingungsloses Grundeinkommen nicht machbar“…
…meldet die Neue Juristische Wochenschrift auf beck-aktuell. Es wäre gut, auf die Einwände zum Gutachten würde auch hingewiesen.
Stefan Bach hat naheliegende Fragen an das Gutachten „Bedingungsloses Grundeinkommen“
Frage:
Wieso können die Geldleistungen der gesetzlichen Rentenversicherung, Pensionen, sowie der betrieblichen & privaten Altersversorgung nicht auf das #Grundeinkommen #BGE angerechnet werden?
So wie es gegenwärtig bei der #Grundsicherung gemacht wird@W_SK @MichaelOpielka— Stefan Bach (@SBachTax) September 16, 2021