„Existenzsicherung neu denken – Hartz IV überwinden“ – mit „Ermutigung und Respekt“ und den notorischen „Anreizen“…

… auf die kann der Vorschlag der Diakonie Deutschland, wie so viele Vorschläge, nicht verzichten. Dabei verkehrt die Rede von „Anreizen“ gerade das Ziel, das ebenfalls in der Stellungnahme formuliert ist: Ermutigung. Hier hätte durchaus ganz nüchtern von wirklicher Beratung die Rede sein können, denn eine solche ist immer auch ermutigend, weil sie sich auf die Möglichkeiten und Fähigkeiten des Klienten bezieht und nicht auf abstrakte Ziele, die für ihn nicht relevant sind. Eine solche Beratung setzt auf die wie stark auch immer eingeschränkte Autonomie – das tut auch diese Stellungnahme. Deswegen wird diesbezüglich auch von einem Arbeitsbündnis gesprochen (siehe auch hier). Was Klienten nicht benötigen, ist die großzügig wohlmeinende Geste derer, die meinen, ihnen etwas Gutes zu tun, noch verbunden mit erzieherischen Anliegen.

Die Diakonie hatte in den letzten Jahren verschiedene Veranstaltungen zur Diskussion um Bedingungsloses Grundeinkommen organisiert, siehe hier.

Sascha Liebermann

BGE als Pauschale macht es zielgenau, darüber hinaus: bedarfsgeprüfte Ansprüche

„Sanktionsfrei“ hilft dabei, Widerspruch gegen ALG-Bescheide einzulegen

Wichtige Fragen, gute Antworten von Barbara Prainsack – wenige Anmerkungen

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In diesem Gespräch werden häufige Einwände gegen ein BGE thematisiert, die von Barbara Prainsack treffend pariert werden. Sie beantwortet sie – wie eingangs gesagt wird – auf Basis des Modells von BGE, das sie vertritt. Wenige Anmerkungen habe ich dazu.

Gleich zu Beginn favorisiert sie eine gestaffelte Höhe des BGE, weshalb, wird nicht erläutert. In der Diskussion wird häufig die Staffelung mit der Finanzierungsfrage verbunden, die Staffelung verringert den Finanzierungsaufwand. Bedacht werden an dieser Stelle drei Dinge nicht: 1) Ein BGE soll die Person um ihrer selbst willen anerkennen, weshalb also die Staffelung, die zu einer Ungleichbehandlung führt? 2) Alleinerziehende werden durch ein gestaffeltes BGE schlechter gestellt, obwohl sie häufig den Alltag alleine schultern müssen. 3) Die volle Betragshöhe in z. B. einem Vierpersonenhaushalt, auf die der Interviewer verweist, würde nur für eine bestimmte Zeitspanne relevant sein – solange nämlich, wie die Kinder zuhause leben.

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„Because she could do what she wanted to do with the money, she could decide what kind of life she wanted to live“ – Evelyn Forget