@ToniHofreiter:
Soloselbständige haben zum Schutz der Gesundheit ihre Aufträge und ihre Arbeit verloren. Sie sind nicht arbeitslos und man sollte sie nicht in Hartz IV „reinzwingen“.Wen sollte man eigentlich in Hartz IV reinzwingen? #BGE #Grundeinkommen https://t.co/GS6Ivh5OQI
— BGE Eisenach (@bge_esa) November 17, 2020
„…ob der Mensch nur handelt, wenn er dafür Anreize und Belohnungen erhält“ – keineswegs und schon vielfältig untersucht
Der Deutschlandfunk berichtete über die hohe Anzahl an Bewerbern für das Pilotprojekt des Berliner Vereins Mein Grundeinkommen. Das Ziel des Projekts wird hier wiedergegeben:
„Dabei steht im Zentrum, ob und wie sich ein bedingungsloses Grundeinkommen auf die Berufstätigkeit und das Wohlbefinden der Testpersonen auswirkt. Es soll untersucht werden, ob der Mensch nur handelt, wenn er dafür Anreize und Belohnungen erhält. Im Fokus stehen auch die psychologischen Aspekte, etwa ob das Grundeinkommen hilft, Stress zu verringern und in der Folge die Lebenszufriedenheit und gesellschaftliches Engagement erhöht.“
Weshalb wird so getan, als gäbe es zu diesen Fragen keine Befunde? Es gibt sie sogar jenseits der BGE-Forschung, dazu müsste nur einmal der Blick auf kindliche Entwicklungsprozesse und die Entstehung von Leistungsbereitschaft gerichtet werden, wie es Remo Largo vorbildlich getan hat. Zieht man hierzu noch Einsichten einer soziologischen Sozialisationstheorie hinzu (z. B. hier) wird man nicht ernsthaft mehr die unterkomplexen „Anreiz“-Theoreme in Betracht ziehen. Dazu müsste man aber zum einen grundsätzlicher die Frage angehen und Methoden hinzuziehen, die näher am konkreten Leben sind.
Sascha Liebermann
„Milliardenhilfe für Soloselbständige und KMU“ – zu bürokratisch; wie einfach wäre BGE, wie lange kann man sich dem noch versperren?
Nur 6% der Milliardenhilfe für Soloselbstständige und KMU wurden von den 25 Milliarden abgerufen, so gerade in ARD extra #Scholz. Wie sagte ein AG zu mir: er hat sie auch nicht abgerufen: zu bürokratisch und nimmt das einfachere Kurzarbeitergeld (AN waren einverstanden).
— Inge Hannemann (@IngeHannemann) November 16, 2020
„Grünes Grundeinkommen“ – Diskussion über Grundsatzprogramm
Beim Online-Event „GRÜN. EUROPA! GRUNDEINKOMMEN?“ diskutieren wir am 18. 11.2020 mit Gästen aus ganz #Europa darüber, warum das #Grundeinkommen unbedingt ins neue #Grundsatzprogramm von @Die_Gruenen gehört.
Jetzt anmelden: https://t.co/nDrXDMwiiX #GrundeinkommenWirdGrundsatz pic.twitter.com/vihC81joy5
— Grünes Grundeinkommen (@Gruenes_GE) November 11, 2020
„Zürich testet Grundeinkommen“…
…ein weiteres Pilotprojekt soll gestartet werden, hier nun in der Stadt Zürich. Weitere Informationen finden Sie hier.
Krisenmaßnahmen der Bundesregierung, besser und weitgehender: Bedingungsloses Grundeinkommen
https://t.co/rx2Gfnjk6H@stefanziller zu Krisenmaßnahmen der Bundesregierung:
„Sie geben den Menschen die Atempause, die Krise zu überbrücken, dass man danach weiterleben kann. Genau das macht doch #Grundeinkommen – nicht für #Corona, sondern für alle Krisen im Leben.“#BGE
— BGE Eisenach (@bge_esa) November 14, 2020
„Der Mensch kann nicht irgendein Leben führen, sondern nur sein eigenes“ – Entwicklungsforscher Remo Largo ist verstorben…
…darüber berichteten verschiedene Tageszeitungen, ein differenzierter Nachruf findet sich in der Neuen Zürcher Zeitung hier, eine persönlichere Würdigung von Linard Bardill findet sich im tagblatt. Das letzte oder eines der letzten Interviews ist in der Basler Zeitung veröffentlicht worden, siehe hier. Verschiedene Vorträge Largos wurden aufgezeichnet (siehe hier), ein im vergangenen Juni ausgestrahlter Beitrag der teleakademie des SWR über „Normale Entwicklungskrisen bei Kindern“ findet sich hier.
Weshalb soll hier ein kurzer Blick auf Largos Forschung und seine Thesen geworfen (unsere Beiträge dazu hier) werden, wo wir doch sonst nur Beiträge publizieren, die im weitesten Sinne mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen zusammenhängen?
Der Grund dafür ist schnell benannt: Largo hat sich, als Entwicklungsforscher und Arzt, mit Fragen beschäftigt, die ins Zentrum eines Bedingungslosen Grundeinkommens führen, weil sie sich mit den Entwicklungsprozessen vom Säugling bis zum Erwachsenen (Ontogenese) befassen. Sie sind das Fundament für alle späteren Fähigkeiten, das Verhältnis zu Individualität und Gemeinschaft, gelebte Autonomie, Leistungsbereitschaft usw.
„Grundeinkommen tut gut“ – doch das Experiment war nicht freiwillig…
…wie Dietmar Pieper in seinem Beitrag auf Spiegel Online über die Resultate des finnischen Experimentes, das bekanntermaßen mit einem allgemeine Bedingungslosen Grundeinkommen nichts zu tun hat, zu Beginn suggeriert. Eine Missverständlichkeit findet sich gleich zu Beginn des Beitrags, wenn über eine Probandin des Experimentes berichtet wird, die an der Lotterie habe teilnehmen dürfen und das Glück hatte, ein Grundeinkommen zu erhalten. Im finnischen Endbericht hingegen wird ziemlich deutlich beschrieben, dass die Teilnahme gerade nicht freiwillig, sondern verpflichtend war:
„Grundeinkommen tut gut“ – doch das Experiment war nicht freiwillig… weiterlesen
Eher eine Verhöhnung, allerdings besser als der Regelsatz in Hartz IV, auf Dauer aber keine Lösung – dazu braucht’s BGE
„#Unternehmerlohn“ beschlossen: 5.000 Euro Einmalzahlung für sieben Monate ab Dezember. Oder ist es ein „Unternehmer-Löhnchen“? https://t.co/UuxaP4mpAd
— VGSD e.V. (@VGSDeV) November 13, 2020
Unsere Beiträge zum Unternehmerlohn finden Sie hier.
„AfD-Spitze will Grundeinkommen“ – meldeten verschiedene Medien,…
… die Süddeutsche Zeitung erklärt wieder einmal, es handele sich eigentlich um eine Idee „linker Parteien und Organisationen“. Dass dies keineswegs so ist und gerade in der Diskussion zumindest um ein Bedingungsloses Grundeinkommen übliche Lagergrenzen überschritten werden, ist jedem bekannt, der regelmäßig darüber liest. Dass in der AfD auch schon ganz oben gegen ein Grundeinkommen gewettert wurde, darauf macht die SZ aufmerksam. Worum geht es denn jetzt genau? Irritierend ist schon, dass es zwar um ein Grundeinkommen für Deutsche, was heißen muss, deutsche Staatsbürger geht, Arbeitslose es aber nicht erhalten sollen. Dass es für Nicht-Staatsbürger einer Regelung bedarf, scheint auch die AfD nicht auszuschließen, denn auch heute bedarf es eines Aufenthaltsstatus, also bestimmter Bedingungen, um Sozialleistungen in Anspruch nehmen zu können – das gilt auch für EU-Bürger. Wenn jedoch Erwerbslose davon ausgeschlossen sein sollen, hat es mit einem BGE nichts zu tun. Auch handelt es sich um ein Grundeinkommen in Gestalt einer Negativen Einkommensteuer (siehe auch hier), was ebensowenig mit einem BGE identisch ist.
Das Konzept geht auf das AfD-Mitglied René Springer zurück, siehe die Broschüre Staatsbürgergeld, darüber hatten wir schon einmal berichtet, siehe hier.
Sascha Liebermann