…sei noch einmal auf die Diskussion im Schweizer Fernsehen vom April 2012 hingewiesen.
„Die Arbeiter im Weinberg. Das bedingungslose Grundeinkommen aus christlicher Sicht“
Eine Sendung im Bayrischen Rundfunk in der Reihe „Evangelische Perspektiven“ von Michael Reitz. Darin u.a. Auszüge aus einem Gespräch mit Sascha Liebermann. Hier geht es zum Podcast.
P.S.: Interessant ist, dass in dem Beitrag „Anreiz“ und Freiräume, die ein BGE schaffen soll, in einem Atemzug genannt werden (ab Minute 10:05). Beim BGE geht es ja gerade nicht um „Anreize“, sondern um Ermöglichung.
„Das Grundeinkommen ist ein Angstfresser“…
…ein Interview mit Daniel Häni im Bieler Tagblatt.
Grundeinkommen in weiteren Folgen von „Rote Rosen“
In den Teilen der ARD-Serie „Rote Rosen“vom 14.10.2015 / Folge 2061: Grundeinkommen erstmals Thema in TV-Serie | #1 und vom 16.10.2015 / Folge 2063: Grundeinkommen erstmals Thema in TV-Serie | #3 geht es ebenfalls um das Grundeinkommen. Die Links führen zu Zusammenschnitten.
Grundeinkommen in TV-Serie „Rote Rosen“
Dank für den Hinweis an Christoph Guthmann.
Zwei Blicke auf die Schweiz vor der Wahl…
…der eine, „Sensationeller Mangel“ von Constantin Seibt, thematisiert das Bedingungslose Grundeinkommen, der andere, „Die Schweiz ist des Wahnsinns“, von Lukas Bärfuss nimmt die Lage im Land auf’s Korn.
„Raus aus der Sinnfinsternis der Lohnarbeit“…
…so lautet ein Beitrag von Theo Wehner in der Neuen Zürcher Zeitung.
Angeklagt! Das Grundeinkommen – Lesung und Kreuzverhör…
…mit Daniel Häni, Philip Kovce und Pola Rapatt an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Campus II, in Alfter am 29. Oktober, um 19.15 Uhr.
„Das bedingungslose Grundeinkommen hat nichts mit Sozialismus und Schlendrian zu tun – es würde uns von staatlicher Hilfe emanzipieren“…
…schreibt Philipp Löpfe über das Bedingungslose Grundeinkommen auf watson.ch. Er gibt eine Einschätzung zur Eidgenössischen Volksinitiative und dem Stand der Diskussion in der Schweiz. Der Titel, der offenbar auf eine Äußerung von Daniel Häni zurückgeht, ist etwas missverständlich. Er stellt einen Gegensatz zwischen dem BGE und dem Staat bzw. staatlicher Hilfe der, der so nicht besteht. Der Staat lebt nicht als eigenständige Größe freischwebend um uns herum und gibt uns etwas, das wir nicht haben wollen bzw. enthält es uns vor. Selbst die Rentenversicherung, die als Umlagesystem operiert, kann nicht als Leistung betrachtet werden, die unabhängig vom „Staat“ operiere. Es ist ja der Staat, der sich zu ihrer Einrichtung entschlossen hat einst und der wiederum in der Lage wäre, sie aufzuheben – der Staat als politische Vergemeinschaftung. Die Regierung hat sich ja stets dem Souverän gegenüber zu verantworten. Zwar bestimmen wir nicht über jede einzelne Angelegenheit (das wäre auch in einer direkten Demokratie – siehe auch hier – nicht der Fall), doch wir erteilen durch die Wahl von Delegierten ihnen einen Auftrag. Der Staat ist also zum einen eine politische Vergemeinschaftung der Staatsbürger, die ihn tragen, zum anderen das Gebilde, das von seinen Staatsbürgern den Auftrag zur Gestaltung erhält, ohne dass diese ihre Verantwortung aufgeben können. Obwohl all dies banal erscheint, ist die Vorstellung, der Staat stehe den Bürgern als eigene Größe gegenüber, immer wieder anzutreffen, siehe hier, hier und hier. Es sei, so heißt es oft, der Staat, der den Bürger einschränke, ihn seiner Freiheit beraube oder ähnlich. Nun kann der Staat als politisches Gemeinwesen in der Tat die Freiräume seiner Bürger beschränken, das tut er aber im Gefolge politischer Willensbildung und dann parlamentarischer Entscheidung – und nicht einfach so.
Sascha Liebermann
„Wir werden zu Maschinen“ – für und doch gegen das Grundeinkommen
Joël Luc Cachelin, ein Berater und Trendforscher aus der Schweiz, äußerte sich vor einigen Monaten im Tagesanzeiger zum Grundeinkommen, aber gegen die Bedingungslosigkeit:
Tagesanzeiger: „Ist das ein Plädoyer für ein bedingungsloses Grundeinkommen?“
Cachelin: „Ja. Langfristig ist das Grundeinkommen vielleicht die einzige Möglichkeit, um eine sichere Gesellschaft aufrecht zu erhalten, an der alle teilhaben können. Jedoch würde ich das Grundeinkommen nicht bedingungslos verteilen, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe damit verknüpfen. Alle die ein Grundeinkommen beziehen, sollen einen Beitrag für die Gesellschaft erbringen. Dieser Beitrag kann durch Forstwirtschaft, Reinigung von öffentlichen Plätzen, Lawinenschutz, Alterspflege oder der Organisation von Spielen in der Nachbarschaft bestehen.“
Die Überlegungen entsprechen also eher dem, was Anthony Atkinson einst als participation income bezeichnet hat. Cachelin plädiert damit für ein bestimmtes Verständnis von der „Tätigkeitsgesellschaft“. Was geschieht dann mit denjenigen, die nicht „partizipieren“? Sollen sie zur Partizipation genötigt werden?
An einer späteren Stelle heißt es dann:
„Wenn die messbare Leistung eines Mitarbeiters das einzige Kriterium bei der Verteilung der Arbeit ist, gefährdet dies das soziale Leben, den Zusammenhalt, die informellen Netzwerke und die Vielfalt in den Unternehmen. Was für die Firmen gilt, trifft auch auf die ganze Gesellschaft zu. Ökonomisierung und Übereffizienz bergen sozialen Sprengstoff. Wir sind dann zwar hypereffizient, aber es herrscht ein starker Wettbewerb, in dem wir zu Maschinen werden, die sehr ähnlich funktionieren. Und es wird nicht mehr für alle Arbeit geben.“
Ließe sich von hier ausgehend nicht gerade für die Bedingungslosigkeit des Grundeinkommens plädieren? Warum aber geschieht das nicht? Bei aller Sorge um die „Ökonomisierung“, die geäußert wird, folgt der Vorschlag, „einen Beitrag für die Gesellschaft erbringen“ zu müssen nicht ebenso der Haltung, dass Menschen nützlich sein sollen?
Sascha Liebermann