…darüber schreibt Deborah Ryszka auf neue debatte.
Autor: Sascha Liebermann
Weshalb soll es gerecht sein, dass nur „hart arbeitende Menschen“ eine Grundrente erhalten?
Diese Frage stellt Anja Krüger in der taz:
„’Jemand, der jahrzehntelang hart gearbeitet hat, hat das Recht, deutlich mehr zu bekommen als jemand, der nicht gearbeitet hat‘, lautet das Credo. Das gilt als gerecht. Aber wieso eigentlich?“
Diese Frage ist berechtigt, denn was ist der Maßstab dafür, dass die Existenz vorbehaltlos gesichert, also unverfügbar sein soll? Es ist das Individuum selbst als unhintergehbarer Bezugspunkt der politischen Ordnung, man schaue nur in Art. 20 (2) GG. Dahinter hinkt unser Sozialstaat bislang hinterher. Dann schreibt sie:
„Solidarität statt Stigma“ – schön wär’s…
…muss der Titel eines Beitrags von Melanie Reinsch in der Berliner Zeitung ergänzt werden, denn das solidarische Grundeinkommen ist eine Mogelpackung, worauf wir wiederholt hingewiesen haben. Zwar beruht die Annahme einer durch das solidarische Grundeinkommen geförderten Beschäftigung auf Freiwilligkeit, was für eine Freiwilligkeit ist das aber, wenn sonst Arbeitslosengeld II samt Sanktionsdrohungen winkt? Die Stigmatisierung, von der in diesem Zusammenhang immer wieder gesprochen wird, hat mit dem normativen Vorrang von Erwerbstätigkeit zu tun (siehe hier). Wer also diese Auswirkungen nicht mehr haben möchte, muss einen Weg finden, diesen Vorrang aufzuheben, was überhaupt nicht bedeutet, Erwerbstätigkeit zu verdammen. Es würde ihr lediglich der Stellenwert zugewiesen, der ihr angemessen ist.
Sascha Liebermann
„Warum nun sogar der IWF ins Portemonnaie der Reichen greifen will“…
…darüber schreibt Norbert Häring im Handelsblatt.
„Rentner stärker von Altersarmut betroffen als gedacht“…
…schreibt Henrike Roßbach in der Süddeutschen Zeitung. Daraus eine Passage:
„So galten im Jahr 2017 besagte 16 Prozent aller Personen aus Rentner- und Pensionärshaushalten als armutsgefährdet. Aus den neu ausgewiesenen reinen Rentnerhaushalten dagegen waren es mit 19,5 Prozent deutlich mehr – fast jeder Fünfte. Dagegen ist mit 0,9 Prozent nicht mal eine von 100 Personen aus einem Pensionärshaushalt von Armut bedroht.“
Die Autorin hat sich auch schon wiederholt zum Bedingungslosen Grundeinkommen geäußert (siehe hier), das im Beitrag nicht vorkommt, aber als Antwort auf die geschilderte Problemlage gleichwohl eine Antwort böte.
Sascha Liebermann
„Kleine Schritte statt großer Sprünge“ – ein Marketingcoup ist das solidarische Grundeinkommen…
…so könnte man es nennen, meint Antje Lang-Lendorff in der taz über das solidarische Grundeinkommen, das in nun erheblich kleinerem Rahmen eingeführt werden soll. Das mit dem Marketingcoup ist nun keine Neuigkeit, das war von Anfang an deutlich, siehe hier.
„Re: Grundeinkommen bedingungslos Das finnische Experiment“ – auf ARTE…
…heute um 19.40 Uhr. Die Reportage ist zwar aus dem Jahr 2017, es finden sich darin aber auch einmal andere Interviewpartner, deren Aussagen zum Experiment auf interessante Weise widersprüchlich sind.
„European Green Perspectives on Basic Income“…
…eine Broschüre, die zum Herunterladen bereitsteht, herausgegeben von der Green European Foundation. Verschiedene Autoren haben daran mitgewirkt.
„…bekäme aber die Zahnarztgattin das Geld ein Leben lang…“
Es ist nicht falsch, dass sowohl SPD als auch Grüne Hartz4 zurücklassen wollen. Wir hatten es ja auch gemeinsam eingeführt. Beim bedingungslosen Grundeinkommen der Grünen bekäme aber die Zahnarztgattin das Geld ein Leben lang. Das kann nicht gerecht sein https://t.co/oY2ApDbxkZ
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) February 18, 2019
…das geht doch nicht, meint Karl Lauterbach. An den Taten sollt ihr sie erkennen, also wird die SPD den Grundfreibetrag in der Einkommensteuer abschaffen müssen und das Existenzminimum gleich mit, von dem er sich ableitet, denn das braucht die „Zahnarztgattin“ ebensowenig (siehe auch hier).
Oder die SPD besinnt sich darauf, dass in der Frage der Sicherung des Existenzminimums oder auch mehr, die entscheidende Frage ist, wer im Zentrum steht: Erwerbstätige oder Bürger. Bleibt sie bei den Erwerbstätigen hängen, muss sie Lauterbach folgen, will sie davon weg, steht das BGE auf der Agenda.
Sascha Liebermann
„Why Legendary Economists Liked Universal Basic Income“…
…ein Beitrag von Stephen Mihm auf Bloomberg.
Mihm schreibt unter anderem:
„Since the late 18th century, UBI hasn’t been seen as a form of welfare so much as a way to get rid of welfare entirely. That may explain why it has attracted such an eclectic group of supporters over the centuries — and may account for its renaissance today.“
Wie so oft bei der Suche nach Vorläufern, werden hier manche mit dem UBI in einem Zug genannt, die dort nicht hineingehören, z. B. Friedman under Hayek.
Sascha Liebermann