…ein aufschlussreicher Kommentar von Stefan Sell zu den Rentenvorschlägen der AfD. So muss man es machen, wenn man heiße Luft von substantiellen Vorschlägen unterscheiden will.
Sascha Liebermann
…ein aufschlussreicher Kommentar von Stefan Sell zu den Rentenvorschlägen der AfD. So muss man es machen, wenn man heiße Luft von substantiellen Vorschlägen unterscheiden will.
Sascha Liebermann
„Wir müssen Arbeitsplätze retten“, weil da „Existenzen“ dran hängen. Egal, ob Pandemie, Klimakatastrophe oder Biodiversität.
„Wir können Leben retten“ hat zu wenig Anziehungskraft im Vergleich zum finanziellen Status des Einzelnen.
Der Zeitpunkt für das #bge war nie passender…— Ute Schulze (@schulze_ute) December 1, 2020
„Bis Januar müssen wir zielgenauere Hilfen ausarbeiten.“ „Der Staat ist nicht unbegrenzt handlungsfähig“ sagt #Kanzleramtschef Helge Braun.
Das Netto-Krisen-#Grundeinkommen ist zielgenau und sogar ohne Mehrkosten umsetzbar.
Infos: https://t.co/ahkcSTqULlhttps://t.co/8U3FXlbLJA— Susanne Wiest ☔️ (@susannewiest) December 1, 2020
.#Grundeinkommen #BGE ist vor allem ein Projekt des linksliberalen, kosmopolitischen & urbanen #BoBo-Bürgertums.
Unterprivilegierte Arme, aber auch aufstiegsorientierte Milieus von Migranten, traditionellem Kleinbürgertum & Arbeiterklasse, werden da nicht gut mitgenommen— Stefan Bach (@SBachTax) December 1, 2020
…findet sich in einem Interview, das Benjamin Fuchs für Perspective Daily mit ihr führte. Zum ersten Mal liegen meines Wissens etwas ausführlichere Aussagen Anna Mayrs zum BGE vor. Doch wie steht es mit ihrer Kritik am Bedingungslosen Grundeinkommen, worin besteht sie? Ich kommentiere sie hier, da Frau Mayr viele interessante Schilderungen über den Blick auf und den Umgang mit Menschen schildert (so auch zur abschätzigen Bemerkung von Richard David Precht), die in Armut leben, von dort aus läge es nahe, sich zu fragen, wie deren Lage verbessert werden könnte. So verstehen sich auch ihre Vorschläge am Ende des Interviews, wie eine „bedingungslose Grundsicherung“ aussehen könnte, die irgendwie ganz nah an einem BGE ist, das sie aber gerade nicht haben will. Wo ist der Haken?
„[Fuchs]Was mich überrascht hat: Du findest das bedingungslose Grundeinkommen überhaupt nicht gut. Es gibt nicht viele, die sich offen und klar gegen das BGE aussprechen. Warum findest du, dass es keine gute Lösung ist?“
Dass es nicht viele gebe, die sich offen gegen ein BGE aussprechen, ist ein Gerücht, der Interviewer scheint das Thema gerade für sich entdeckt zu haben. Aber, darum soll es hier ja nicht gehen.
„Anna Mayr: Weil ich Arbeitnehmerrechte liebe. Ich finde Arbeitnehmerrechte richtig geil. Mir geht das Herz auf, wenn ich über Arbeitnehmerrechte nachdenke. Und das bedingungslose Grundeinkommen ist genau das Gegenteil, das ist die absolute Individualisierung von allem. Hier sind deine 1.200 Euro und jetzt Ruhe. Es ist auch eine Individualisierung von Risiken. Also alles, was zum Beispiel mit Elternzeit oder Krankheit zusammenhängt: Es wird alles am Ende darauf zurückgeführt, dass es ja ein bedingungsloses Grundeinkommen gibt. Die Probleme, die es schafft, sind noch gar nicht absehbar. Nebenbei führt es dazu, dass die Debatte um Gerechtigkeit komplett stillgelegt wird, weil die gesamte politische Linke sich so einen Stern am Horizont gesucht hat, auf den sie jetzt zustrebt. Aber wir haben die Raketen überhaupt nicht, die uns dahin bringen. Unter jedem Tweet über Gerechtigkeit finden sich immer 2, 3 Leute, die schreiben »BGE! BGE!« und ich denke dann: Das ist eure einzige politische Position? So funktioniert Politik halt nicht.“
Hier kommt die erste Überraschung – oder vielleicht doch nicht -, denn dieser Einwand ist unter dem Schlagwort der Stilllegungsprämie hinlänglich bekannt. Zuerst einmal stehen „Arbeitnehmerrechte“ und BGE überhaupt nicht gegeneinander, das ist ein Popanz. Allerdings schützen Arbeitnehmerrechte zuerst einmal Arbeitnehmer und nicht die Bürger als Bürger. Schon gar nicht ist ein BGE „das Gegenteil“ von Arbeitnehmerrechten. Frau Mayr kann, wie andere auch, die Sorge haben, dass sich die Bürger damit abspeisen lassen, doch läge das nicht am BGE, sondern an einem Untertanenverhältnis zur Demokratie, einem Selbstmissverständnis der Bürger, die ihre Interessen nicht wahrnähmen. Sonst präsentiert sie hier weitgehend Halbgares.
Nichts sichert die Existenz aller so zielgenau wie ein #BGE.
Bedarfsprüfung erzeugt verdeckte Armut.#Grundeinkommen behandelt Gleiches gleich & Ungleiches ungleich.
Erwerbspflicht behandelt Gleiches ungleich, indem sie gleiche Arbeit (z. B. Pflege) nur als bezahlte anerkennt.— BGE Eisenach (@bge_esa) November 30, 2020
…eine Studie von Klaus-Uwe Gerhardt, hier in einer Vorabfassung veröffentlicht beim Archiv Grundeinkommen. Die Endversion soll demnächst bei Grin-Publishing erscheinen.
Gerhardt beschäftigt sich schon lange mit dem Grundeinkommen, seine Beiträge gemeinsam mit Arnd Weber zur Diskussion in den 1980er Jahren zum Garantierten Mindesteinkommen finden Sie hier und hier. In 2006 hat er sich mit der Thematik noch einmal in einem Buch befasst, siehe hier.
Unsere Beiträge zur Diskussion über Speenhamland finden Sie hier.
Sascha Liebermann
Das ist heute schon so mit dem Grundfreibetrag in der Einkommensteuer. Der ist für den Villenbesitzer am Wannsee gleich hoch wie für den Mieter in Marzahn. Komischerweise fordert da niemand, ihn abhängig vom Einkommen zu gestalten. #BGE #Grundeinkommen Michael Sienhold https://t.co/5eZsdRCXQ1
— BGE Eisenach (@bge_esa) May 1, 2020
Siehe unsere Beiträge zu Christoph Butterwegge hier.
Alle kämpfen um ihr Business oder vielleicht in erster Linie um ihr Ein- und Auskommen?
Eine Entspannung in allen Bereichen, ökologisch, sozial, und wirtschaftlich erzielen wir, indem wir endlich das bedingungslose #Grundeinkommen einführen.Infos hier: https://t.co/aKgRDuBpBa https://t.co/heAor543f7
— Susanne Wiest ☔️ (@susannewiest) November 29, 2020
Siehe auch unsere Beiträge zu „strukturschwachen Regionen“ hier.
…wer es nicht glaubt, kann es nachlesen. Der Präsident des Bundesverbands der Arbeitgeberverbände hat sich in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung dazu geäußert, die Juso-Vorsitzende wird entsprechend in einem Beitrag des Redaktionsnetzwerks Deutschland zitiert. „Recht auf Arbeit“ und „Jobgarantie“ scheint sie dort gefordert zu haben, da werden die Gesprächspartner sicher einen Weg finden, die starken Gemeinsamkeiten in ein gemeinsames Konzept zu gießen.
Siehe auch „Brüder im Geiste…“ und hier.
Sascha Liebermann