…Daniel Gerhardt schreibt auf Zeit Online über die Lage derer, die von öffentlichen Auftritten leben, die gegenwärtig nicht stattfinden können. Und wieder einmal wird deutlich, eine welch einfache und effektive Hilfe ein Bedingungsloses Grundeinkommen sein könnte.
Differenzierungsgewinn? Keiner – der Slogan nach wie vor treffend
„Freiheit statt Vollbeschäftigung“@SWagenknecht:
„Mit einem #BGE würde man die Politik aus der Verantwortung entlassen, für Vollbeschäftigung zu sorgen. Man würde Unternehmen aus der Pflicht entlassen, existenzsichernde Löhne zu zahlen“ #Grundeinkommen
— BGE Eisenach (@bge_esa) September 22, 2020
Frühere Beiträge zu Sahra Wagenknechts Haltung zum BGE finden Sie hier und weitere hier. Zur Frage einer repressionsfreien bzw. sanktionsfreien Grundsicherung siehe hier.
Nicht die „Fähigkeit“, aber die Möglichkeit!
Th. Straubhaar:
„Gib den Menschen selber die Fähigkeit, das zu tun, was sie tun möchten, wenn sie denn könnten, anstatt ..gutgemeinte aktvierende Sozialhilfe zu fördern, um (sie) in eine Richtung..zu führen, die andere für (sie) als das richtige Verhalten angeguckt haben.“ #BGE https://t.co/3Z5eMQJOc8
— BGE Eisenach (@bge_esa) September 20, 2020
„Fähigkeit[en]“ kann man niemandem geben, sie bilden und konkretisieren sich im Zuge der Sozialisation, insofern würde man ein BGE überschätzen, wenn man glaubte, dass es Fähigkeiten verleihe. Aber: es schafft Möglichkeiten, die wir heute nicht haben, es erlaubte, dem Vorrang zu geben, von dem man der Überzeugung ist, dass es Vorrang erhalten und nicht dem Erwerbsgebot nachgeordnet werden sollte.
Sascha Liebermann
„Bedingungsloses Grundeinkommen als Grundrecht?“ – Philip Kovce gibt…
…in der neuen Beilage Aus Politik und Zeitgeschichte einen guten Überblick über die Fragen, die rund um ein BGE diskutiert werden und äußert sich darüber, was von Feldexperimenten zu erwarten ist.
Zweierlei Paternalismus – für die einen ist der Mensch ohne Arbeit nichts, für die anderen braucht er sie zur Disziplinierung…
Mit #Kurzarbeit sichern wir Millionen von Arbeitsplätzen in der Corona-Krise und stabilisieren die gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Und dieser Mann hat entweder ökonomisch keine Ahnung oder ist sozial zynisch. Oder beides. pic.twitter.com/YyL3nSSB5F
— Hubertus Heil (@hubertus_heil) September 21, 2020
…dazu passt dann noch die widersprüchliche Haltung der FDP.
Warum nicht beide Seiten der Medaille benennen? Ralf Krämer über das Pilotprojekt Grundeinkommen
Ralf Krämer (siehe auch hier), Ver.di, schreibt darüber auf der Seite von Makronom. Der Beitrag reagiert auf einen von Jürgen Schupp, der Grenzen und Möglichkeiten des Pilotprojekts Grundeinkommen, das Mein Grundeinkommen im August lanciert hat, auslotet. In Variation eines Sprichwortes könnte man hier sagen, die Sprache macht die Musik und zeigt die Richtung an, aus der gedacht wird. Man nehme diese Formulierung:
„Das grundlegende Problem ist folgendes: Egal wie ein BGE und seine Finanzierung konkret aussehen würde, immer wäre es so, dass auf irgendeine Weise die über ein BGE verteilten Einkommen bzw. ihre Kaufkraft bei anderen Einkommen durch höhere Steuern oder Abgaben eingesammelt oder durch geringere Sozialleistungen und andere öffentliche Ausgaben kompensiert werden müssten.“
Warum ist das ein „Problem“? Es wäre lediglich so, wie Krämer schreibt, dass dieses Geld eben „eingesammelt“ werden müsste. Auch heute muss die Finanzierung von Sozialleistungen eingesammelt werden und selbst die Ansprüche an die Sozialversicherungen werden durch einen Generationenvertrag ermöglicht, d. h. die Ansprüche werden nicht von denen bedient, die sie selbst beziehen. Darüber hinaus ist die lapidare Feststellung, dass dies durch „geringere Sozialleistungen und andere öffentliche Ausgaben kompensiert werden“ müsste, nur die Hälfte des Ganzen. Ein BGE in der genannten Höhe würde etliche Leistungen schlicht überflüssig machen, sie könnten umstandslos wegfallen, andere hingegen nicht. Wenn ein BGE bestimmte Leistungen ersetzen kann, sind sie nicht mehr nötig – oder soll das anders gemeint sein?
„Sie merken, ich bin richtig sauer – Leben in der Angstschlaufe“…
…Sibylle Berg auf Spiegel Online, hier ein Auszug:
„Die Behauptung, der Mensch brauche Arbeit, ist das bekannteste und wirksamste Mittel der Angstverbreitung, um das Mysterium des Kapitalismus und der freien Märkte fraglos weiter hinzunehmen. Nun brauchen die meisten Menschen das Gebrauchtsein und die Kreativität. Ganz sicher braucht niemand ein Ausbeutungsverhältnis. In dem man seine Lebenszeit verkauft, um Erholungszeiten bitten muss und sich sein Leben lang in einer Angstschlaufe befindet.“
„100 Teilnehmer bei Demo für Grundeinkommen“…
…meldet die Süddeutsche Zeitung.
„Pro und Contra Bedingungsloses Grundeinkommen mit Prof. Priddat und Prof.(!) Kovce“ – so schnell geht das mit den Titeln
Siehe unsere früheren Kommentare zu Beiträgen von Birger Priddat hier.
Nach welchen Kriterien wird über den Erfolg eines Grundeinkommens entschieden?
Habe Ja gewählt, aber ganz ehrlich: Das sollte nicht die Frage dahinter sein. Sondern of KEIN Grundeinkommen in einer kapitalistischen Gesellschaft die Menschenwürde untergräbt. Ganz klar: ja.
— Sarah S. Forge (@sarahsforge) September 19, 2020
Siehe auch den Beitrag „‚Pilotprojekt Grundeinkommen‘ Einsichten und Aussichten“.