„Alle sind verzichtbar, selbst Männer“ – weshalb dann nicht weitergehen?

Margarete Stokowski schreibt im Spiegel über das vorherrschende Verständnis von Erwerbsarbeit und die Befürchtungen, die entstehen, wenn wieder einmal die Frage nach einer Arbeitszeitverkürzung ins Spiel gebracht wird. So berechtigt ihre Kritik an vielen Stellen ist, so kurzsichtig ist sie doch, wenn es um die Frage geht, was denn nun eine Arbeitszeitverkürzung allgemeiner Art bedeute. Sie rüttelt ja keineswegs an der Erwerbsverpflichtung auch von Eltern, so dass also der eine Tag, der gewonnen würde im Vergleich zu heute, wenn wir die Vier-Tage-Woche als Bezugspunkt für die Diskussion wählen, recht wenig ist. Bei normaler Vollzeit wäre man immer noch die meiste Zeit des Wachlebens abwesend von Familie und Kindern, die Kinder die meiste Zeit in einer Kita. Der Verweis auf Schweden, wo die Väter relativ mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen, wird leider ohne Erwähnung der ausgeprägten Ganztagsbetreuung eingeführt.

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Philip Kovce über ein Bedingungsloses Grundeinkommen in „Aus Politik und Zeitgeschichte“

Frühere Beiträge von uns zum Thema Mindestlohn finden Sie hier und hier.

Hilft neuer „Standard für Vollzeit“ von 30 bis 35 Stunden weiter?

Sonja Bastin scheint sich dessen sicher, in einem Dossier des entsprechenden Bundesministeriums (BMFSFJ) taucht der Vorschlag ebenfalls auf (S. 51), unter dem Stichwort Arbeitszeitmodelle ist er immer wieder einmal verhandelt worden. Würde der Vorschlag hier wirklich weiterhelfen in der Frage, wie Familie und Berufsleben überein gebracht werden könnten oder weicht er nur der Nicht-Vereinbarkeit aus?

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„Ich befürchte aber, dass wir noch nicht so weit sind, so etwas zu wagen“…

…wie es darum steht, lässt sich aber nur in Erfahrung bringen, wenn darüber diskutiert wird.

Sascha Liebermann

„Die Lücken der Arbeitslosenstatistik“ und die üblichen Schwächen von Prognosen…

…über ersteres schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung, über letzteres Stefan Sell in seinem Blog und nimmt die Entwicklung am Arbeitsmarkt etwas genauer unter die Lupe. Um wie vieles anders würde sich manches der diskutierten Probleme darstellen, wenn die Verhandlungsmacht in Händen jedes Einzelnen größer wäre. Überhaupt würde „Arbeitslosigkeit“ manchen Schrecken verlieren, wenn es legitimes sozialstaatlich gesichertes Einkommen jenseits von Erwerbstätigkeit gäbe. Doch ist das bislang nicht gewollt. Dann bleibt die Sorge um ein gesichertes Einkommen eben Alltag, über den all die gruppenspezifischen Hilfsprogramme der letzten Monate nicht hinwegtäuschen können, sie lassen das Problem eher noch deutlicher zutage treten.

Sascha Liebermann

„…gleiches Gehalt für alle“? So lautet der Titel eines Beitrags…

…im Magazin Mex des Hessischen Rundfunks, das sich mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen befasst. Gehalt? Hier werden im Titel missverständliche Assoziationen geweckt. Und der Experte Hermann-Josef Tenhagen, was hat er zu sagen? Dass es eine sehr große Umverteilung wäre – etwa so wie es im Sozialbudget zum Ausdruck kommt?

Wenn Tenhagen feststellt, es brauche doch einen großen Wurf nicht, man könne auch mit bestehenden „Modellen“ (was er meint, ist unklar) mehr Freiräume erreichen, dann unterschlägt er, dass heute aber Erwerbstätigkeit über allem steht und damit die Einkommenserzielung davon abhängt. Es gibt eben solche und solche Experten.

Sascha Liebermann