Wie beinahe jedes Jahr, so war kürzlich wieder zu vernehmen, wie sehr die Ernte von Erdbeeren und Spargel von Saisonarbeitskräften abhänge. Sogar Katja Kipping, Vorsitzende der Partei Die Linke, hat in diesem Zusammenhang davon gesprochen, was wohl aus unserem Spargel werde, wenn die Saisonarbeitskräfte nicht mehr in dem Maße kommen würden (siehe den Beitrag dazu von Roberto De Lapuente). Dem Deutschlandfunk sagte sie:
Autor: Sascha Liebermann
Was bringt nun die Digitalisierung? Eine Frage zwischen wissenschaftlicher Analyse und festen Überzeugungen
Was sie nun bringen wird, weiß keiner, kann auch keiner wissen, und dennoch äußern sich immer wieder auch Wissenschaftler ganz besonders bezüglich etwaiger Folgen technologischer Innovationen (Digitalisierung) auf den Bedarf an menschlicher Arbeitskraft (Erwerbsarbeit) – um „unbezahlte Arbeit“, den größeren Teil des Arbeitsvolumens, geht es dabei ohnehin nie. In der öffentlichen Diskussion mag dies nicht verwundern, weil die Frage, was denn nun die Digitalisierung bringt, der Sorge darum entspringt, was mit den Arbeitsplätzen geschieht. Ist dann nur eine Sorge um Einkommensplätze? Dafür könnte Abhilfe geschaffen werden – durch ein Bedingungsloses Grundeinkommen.
Es scheint eben um etwas anderes zu gehen, etwa die Überzeugung, dass der „Mensch“ ohne Beschäftigung moralisch verwahrlose, in der Welt hilflos umherirre, nicht in der Lage, sich selbst eine Aufgabe zu suchen oder gar zu schaffen. Damit hätte Erwerbsarbeit jedoch nicht mehr die Bedeutung, für Wertschöpfung unerlässlich zu sein, es ginge vielmehr um Volkserziehung, zumindest, wenn schon nicht für alle, dann für bestimmte Gruppen.
„Solidarität im digitalen Kapitalismus“ – damit beschäftigte sich die SPD…
…in einer Veranstaltung im Willy-Brandt-Haus der SPD zu Berlin. Die Vorträge von Andrea Nahles (SPD) und Timo Daum („Das Kapital sind wir“) stehen online und sind als Video verfügbar.
Gemeinde Rheinau informiert mit einem Info-Blatt…
…über das Vorhaben, Sie finden es hier. Siehe auch den Beitrag von Baukje Dobberstein „Schweizer Dorf testet Grundeinkommen“, die Eigenheiten und Grenzen des Projekts anspricht.
Mehrheit für die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens?
Das soll laut einer Umfrage des Institutes INSA, über die auf der Website Bestzeit-Plus berichtet wird, der Fall sein. Dort heißt es zu Beginn: „Jeder zweite Befragte spricht sich in der INSA-Umfrage für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens in Deutschland aus (51 %). 27 Prozent stimmen der Aussage hingegen nicht zu. Dies trifft auf 33 Prozent der Männer und 22 Prozent der Frauen zu.“ Wo diese Mehrheiten wohl in der Öffentlichkeit zu finden sind, sie scheinen sich zu verstecken.
Kommentare von uns zu Meinungsumfragen, siehe hier.
Sascha Liebermann
„Trügerische Utopie“…
…als das zumindest sieht Werner Seppmann das Bedingungslose Grundeinkommen in seinem Beitrag für junge Welt.
„Mythos Hartz IV“…
…eine Analyse von Tom Krebs auf Makronom. Zu einem Bedingungslosen Grundeinkommen führt sie den Autor allerdings nicht.
„Don’t Fear the Robots: Why Automation Doesn’t Mean the End of Work“…
…eine Studie von Mark Paul, Fellow am Roosevelt Institute.
Gespräch mit Rebecca Panian über das Projekt mit der Gemeinde Rheinau…
…im Schaffhauser Fernsehen SHf. Zur Website des Projekts geht es hier.
„Universal basic income and rewilding can meet Anthropocene demands“…
…darüber schreiben Simon Lewis und Mark Maslin in The Guardian.