…ein Interview mit Roland Günther vom Statistischen Bundesamt. Günther erläutert auch, weshalb der Median ein hilfreiches Maß ist, um zu ermitteln, wie die Verteilung sich darstellt, anders als der arithmetische Mittelwert, der für die Bestimmung des Durchschnittseinkommens verwendet wird, das höher ausfällt als das Medianeinkommen.
„Arbeitswelt im Wandel“ – oder Unternehmen als Erziehungsanstalten?
Die Talksendung Anne Will (Kommentare zu früheren Sendungen finden Sie hier) befasste sich in der jüngsten Sendung mit der Diskussion über die heutige Konstruktion des Sozialstaats, die Sanktionen im Arbeitslosengeld und die verschiedenen Vorschläge, die sich die positiven Konnotationen des Wortes „Grundeinkommen“ zunutze machen wollen. Da sollte ein Bedingungsloses Grundeinkommen nicht fehlen, hierfür war Michael Bohmeyer eingeladen. Die einzige, die dafür gewisse Sympathien hatte und die Absurditäten der Sanktionen erkannte, war die Unternehmensberaterin Simone Menne. Die Sendung verlief wie so oft, die Einheitspartei aus Linke, SPD und CDU stritt an der Oberfläche, war sich aber einig, dass der status quo im Wesentlichen verteidigt werden müsse, d. h. an Sanktionen darf nicht gerüttelt werden.
Als die Runde auf das BGE zu sprechen kam, wurde im Einspieler von Anne Will sogleich darauf hingewiesen, dass ja bestimmte Personen dafür einträten, genannt wurden Unternehmer aus dem Silicon Valley (von denen oft nicht bekannt ist, was sie genau meinen), Joe Kaeser (Siemens, der sich nicht für ein BGE ausgesprochen hat) sowie Timotheus Höttges (Deutsche Telekom, der es tatsächlich für sinnvoll hält). Im Grunde war dieser Einstieg ein Versuch, den Vorschlag zu diskreditieren, denn, wenn Vorstände von Unternehmen bzw. Unternehmer dafür sind, kann es sich nicht um einen brauchbaren Vorschlag handeln. Entsprechend reagierten manche in der Runde. Andere wiederum sehen das als Adelung, wenn gerade sie dafür seien, dann müsse auch etwas dran sein. Michael Bohmeyer machte auf die vereinseitigende Darstellung aufmerksam. Wer sich ein wenig informiert, wird schnell herausfinden, dass die BGE-Diskussion seit 2004 öffentlich geführt wird und von ganz anderen als Unternehmern angestoßen wurde (Götz W. Werner ist eine Ausnahme). Unterstützer finden sich in den meisten Parteien, mal mehr, mal weniger, je weiter man in der Funktionshierarchie herabsteigt.
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„Es ist ein Mythos, dass wir uns zu Tode arbeiten müssen“…
…die Gründer der Softwarefirma Basecamp äußern sich dazu in einem Interview auf Zeit Online.
Ob denn die Bürger mündig genug sind?
Alleine schon, dass diese Frage gestellt wird, könnte einem zu denken geben. Sie taucht ja nicht nur auf, wenn es um ein Bedingungsloses Grundeinkommen geht, sie gehört zu den Standardbedenken, wenn die Sprache auf direkte Demokratie kommt – in Deutschland, in der Schweiz nicht. Genau diese Frage stellte kürzlich ein Kollege aus der Wissenschaft in einer Diskussionsrunde über Bedingungsloses Grundeinkommen. Im Raum standen Bedenken, wie denn wohl mit den Freiräumen umgegangen würde, wenn ein BGE eingeführt wäre; ob denn wohl die Freiheit nur eine Freiheit dazu wäre, die meiste Zeit World of Warcraft zu spielen?
Besonders häufig wird dies dann in Verbindung mit pubertierenden Kindern gebracht, durchaus auch den eigenen, mit denen man sich ja manches Wortgefecht liefern müsse und die so gar nicht dem folgen wollen, was man selbst für ungeheuer bedeutend hält. Vielleicht käme man mit den eigenen Bedenken weiter, wenn man sich klar machte, in welcher Lebensphase Adoleszente sind, dass sie gerade ihren Platz in der Erwachsenenwelt zu finden suchen – Erwachsene, die es ihnen nicht gerade leicht machen durch den Erwartungsdruck, den sie ausüben. Man könnte sich ein wenig kundig machen, eventuell bei Einsichten aus Forschung über kindliche Entwicklung (vielleicht hier, hier oder hier).
„Wie die Sozialversicherung Kinderarmut produziert“…
…ein Gastbeitrag von Jürgen Borchert, Sozialrichter a.D., auf der Website von Norbert Häring.
Jürgen Borchert hat sich immer wieder zum Missstand in der Sozialversicherung geäußert und gibt mit diesem Beitrag Einblick in eine Problemlage, die vielen nicht bekannt sein wird. Auch mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen hat er sich – offenbar äußerst widerwillig – befasst, siehe hier, weitere Beiträge hier.
Michael Opielka zu Schonvermögen bei Hartz IV und einem bedarfsunabhängigen Grundeinkommen
Höheres #Schonvermögen: Darf ein/e 'HartzIV-EmpfängerIn reich sein? https://t.co/67HeHeEQ61 #WELT interviewt typische neoklassische #Ökonomen, die die Welt nur aus Zahlen und Märkten kennen. Je mehr bedarfsunabhängiges #Grundeinkommen, desto geringer das Anrechnungsproblem.
— Michael Opielka (@MichaelOpielka) November 28, 2018
Würde durch Arbeit?
https://twitter.com/KommandoMensch/status/1067093168674398208
Siehe auch unsere Beiträge zu „Würde“.
„Finnland wertet Experiment zum Grundeinkommen aus“…
…ein Beitrag von Kristina Antonia Schäfer in der Wirtschaftswoche.
„Warum das bedingungslose Grundeinkommen eine hohle Utopie ist“…
…mal eine andere Perspektive von Luca Caracciolo auf t3n.
„Work in the Digital Age“…
…ein Sammelband zur Zukunft der Arbeit und zum Thema Digitalisieung.